Konstruktivismus, radikaler Konstruktivismus
Was bedeutet mir (E. Arnold) das Wissen über den Konstruktivismus
Die Haltung, Idee des Konstruktivismus ist für mich
immer wieder wichtig, dass ich mich im Alltag daran erinnere, dass ich
und meine Mitmenschen die eigene Wahrheit generieren.
Als ich zum ersten mal in meiner Ausbildung von Konstruktivismus hörte, war mir der erste Gedanke: "Da ist ja jetzt alles beliebig, es kommt überhaupt nicht drauf an, was man tut."
Dieser Gedanke hielt nicht lange hin. Es folgte die innere Verunsicherung: "Ja was ist denn richtig, wo kann ich mich bewegen, mich orientieren?"
Mit dem Auseinandersetzen des Modells Konstruktivismus
habe ich mehr Gedankenfreiheit gefunden. Ich kann besser akzeptieren,
verstehen wie andere Meinungen entstehen. Ich kann die Augen, die Sinne
auf die Ressourcen fokussieren und auch immer wieder auf den Boden
kommen und akzeptieren, dass die Welt erfunden wird.
Ich möchte dazu das Zitat von Heinz von Förster anführen:
"Aus der Idee des Konstruktivismus ergeben sich zwei
Konsequenzen. Erstens die Toleranz für die Wirklichkeiten anderer
- denn dann haben die Wirklichkeiten anderer genauso viel Berechtigung
als meine eigene. Zweitens ein Gefühl der absoluten
Verantwortlichkeit. Denn wenn ich glaube, dass ich meine eigene
Wirklichkeit herstelle, bin ich für diese Wirklichkeit
verantwortlich, kann ich sie nicht jemandem anderen in die Schuhe
schieben."
Kernsatz des Konstruktivismus:
Die Wirklichkeit wird von uns nicht gefunden, sondern
erfunden. Die Erkenntnis einer absoluten Wahrheit ist deshalb nicht
möglich. Es gibt keine objektive Wirklichkeit, denn wir erfinden
unsere Realität über unsere subjektiven Wahrnehmungen.
Als Hauptvertreter des radikalen Konstruktivismus
gelten: Ernst von Glasersfeld (Kybernetik), Heinz von Förster
(Biophysik), Paul Watzlawick (Psychotherapie), Umberto Maturana und
Francisco Varela (Neurobiologen).
Erfunden wurde der Konstruktivismus schon lange. Demokrit 5. Jh. v.Chr. meinte:
..." dass wir nicht erkennen können, wie in Wirklichkeit ein jedes Ding beschaffen oder nicht beschaffen ist."
Konstruktivismus im Alltag
Konstruktivismus salopp umformuliert heisst:
Jeder macht sich seine eigene Wahrheit. Dies wird
täglich gelebt. Wir machen uns Meinungen, die eigenen Wahrheiten
über Bilder die wir sehen, Gerüche die wir wahrnehmen,
Töne die wir hören, Zeitungsartikel, Briefe die wir lesen.
Ein kleiner Test
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und probieren Sie es aus
Bilder
Nehmen Sie dieses Bild.
Schreiben Sie die für Sie 10 wichtigsten Details auf, die Sie sehen.
Geben Sie dieses Bild Ihrem Freund, Ihrer Freundin. Er, sie soll die gleiche Aufgabe machen.
Vergleichen Sie die Resultate.
Gleiches geht auch mit:
Düften
z.B. Deo, Sonntagsbraten, Rosenbusch, Zahnpasta etc.
Tönen
z.B. Mozart, Ländler, Techno, Motorengeräusche, Vogelgezwitscher etc.
Texten
z.B. Tageszeitung, Werbung, Tagebuch, Liebesroman, Steuererklärung etc.
Geschichten
|